Seit Jahrzehnten im Gespräch und nun eröffnet sich zumindest eine ernsthafte Chance zur Umsetzung:

Eine Radwegverbindung, um von Adenstedt über Sellenstedt und Grafelde in Wrisbergholzen ans weiterführende Radwegnetz angeschlossen zu werden, fehlt aus meiner Sicht und ist nötig!
Die Verkehrswende ist erforderlich und gewollt. Die Weiterentwicklung von E-Bikes macht das Radfahren auch in unserer hügeligen Landschaft einfacher und für viel mehr Menschen möglich.
Grundsätzlich ist das Radwegenetz im Gemeindegebiet Sibbesse besser ausgebaut als in manch anderen Landstrichen. Dennoch: Unter anderem fehlt einfach ein Anschluss von Adenstedt kommend. Dringend!


Unabhängig von Geld für so eine Umsetzung: Warum ist ein Radwegbau eigentlich so schwierig?

Für den Radwegbau und dessen Unterhaltung ist grundsätzlich derjenige zuständig, dem die jeweilige Straße gehört, entlang derer der Radweg führen soll.
Das kann die Gemeinde Sibbesse sein. Die Straßen, die unsere Ortschaften verbinden, liegen aber in den allermeisten Fällen in der Hand des Landkreises Hildesheim (Kreisstraßen) oder dem Land Niedersachsen (Landesstraßen).

Weil ja im Grunde kreis- und landesweit überall nahezu gleichzeitig der Bedarf nach einem gut ausgebauten Radwegenetz besteht, ist nachvollziehbar, dass Radwegkonzepte aufgestellt werden, die für die vordringlichste Bearbeitung diejenigen Wegstrecken aufnehmen, denen "ein vordringlicher Bedarf" zugeordnet wird.

Die in Rede stehende Strecke von Adenstedt nach Wrisbergholzen verläuft prinzipiell entlang der Landesstraße 489. Das aktuell gültige Radwegkonzept von 2016 des Landes Niedersachsen sieht aber den Neubau eines Radweges an dieser Strecke nicht im vordringlichen Bedarf. Aus diesem Grund ist auf alleinige Veranlassung des zuständigen Landes Niedersachsen bis auf Weiteres kein Radwegbau an der Strecke in Sicht.


Und nun?
Kann man denn da nichts machen?

Doch! Wir können!
Seit relativ kurzer Zeit gibt es mit dem Verfahren "Bürgerradweg" eine Möglichkeit, mit der sich die Kommune und das Land den Bau sozusagen "teilen". Insbesondere auch mit finanzieller Auswirkung.
In unserer letzten Sitzung des Gemeinderates am 09.05.2023 habe ich dieses Verfahren öffentlich vorgestellt. Die öffentliche Sitzungsvorlage, in der das Verfahren -kurz- beschrieben ist, kann man über das Bürgerinformationssystem der Verwaltung abrufen.

Hier der direkte Link zur öffentlich einsehbaren Informationsvorlage:
Bürgerradweg


Jetzt wissen wir also worum es geht und wie es gehen kann, aber kommt denn nun der Radweg?

Dies muss der Gemeinderat abwägen und entscheiden.

Dazu muss man jedoch wissen:

Definitiv hat eine Kommune die gesetzliche Pflicht, ihre so genannten "Pflichtaufgaben" zu erfüllen. Das sind Angelegenheiten wie Bauleitplanung, Schulträgerschaft, Brandschutz, Abwasserbeseitigung, usw....
Gesetzlich vorgeschrieben haben diese Aufgabenerfüllungen oberste Priorität und sind unstrittig. Die verfügbaren Finanzmittel sind hier vorrangig einzusetzen.

Nachrangig sind per Gesetz die so genannten freiwilligen Aufgaben, zu denen nach dieser Definition eben auch der Radwegbau an einer Straße gehört, die der Gemeinde Sibbesse nicht gehört und für die sie nicht zuständig ist.


Meine persönliche Haltung war und ist dazu diese:

30 Jahre ist das Thema bereits im Gespräch und nun fassen wir es mit Ernsthaftigkeit an. Das hatte ich 2021 angekündigt.
Lasst uns nicht Energie dafür aufwenden, Gründe zu suchen, warum etwas nicht gehen sollte, obwohl es gut ist.
Der Fokus liegt darauf den Weg zu finden, wie wir das umsetzen können, was gut ist.

Wenn wir den Bürgerradweg Adenstedt-Wrisbergholzen wollen und die finanzielle Last, alles auf einmal zu ermöglichen was 30 Jahre nicht im Fokus stand zu groß erscheint, könnte ein abschnittsweiser Bau einer der Wege zum Ziel sein. Wir werden das im Gemeinderat konstruktiv diskutieren. Dieser wird entscheiden, ob und falls ja, wie wir das mit dem Radweg machen.

Ich positioniere mich bei unstrittiger Beachtung der Erfüllung unserer Pflichtaufgaben klar für den grundsätzlichen Bau dieses Bürgerradweges!