Der Rennstieg

Die „Region Leinebergland“ mit ihrem Bestandteil unserer Gemeinde Sibbesse hat die realistische Chance, zur „Qualitätsregion wanderbares Deutschland“ vom Deutschen Wanderverband zertifiziert zu werden. Doch das Projekt droht zumindest in Teilen zu scheitern! Worum geht es, und was sind die Hindernisse?

Es geht bei der Zertifizierung von Wanderwegen naturgemäß nicht um uns allein. Durch Wegeverbindungen sind wir Bestandteil eines Netzwerkes. Hier eben der Region Leinebergland mit ihren gründenden Mitgliedskommunen:

Alfeld
Delligsen
Elze
Freden
Lamspringe
SG Leinebergland
Sibbesse.

Und was bedeutet das für uns? Man schaue sich das einmal an, in welcher Liga wir in der Sache hier dann spielen, würden wir zur Qualitätsregion wanderbares Deutschland ausgezeichnet werden:

https://www.wanderbares-deutschland.de/regionen

Ziel ist es, im Regionsgebiet ein qualitativ hochwertiges, vor allem einheitlich ausgeschildertes und regelmäßig überprüftes Wegenetz zu erschaffen. Und im Sinne von Naturschutz und dem Schutz der Interessen von Grundstückseigentümern geht es um kanalisierte Lenkung von Besuchern. Wilde Waldbenutzung durch willkürliche Einträge in der Vielzahl von Wander-Apps soll dadurch ebenso verringert werden.

Sibbesse ist schön!

Vor Jahren hatte ich ein Schlüsselerlebnis, welches sich anschließend nahezu jährlich wiederholte. Anlässlich einer jährlich von meinem Team und mir organisierten Sportveranstaltung mit Teilnehmern aus aller Welt (!) hier bei uns in Sibbesse hörte ich von den zu uns anreisenden Besuchern regelmäßig:

"Hier, wo ihr wohnt, könnte ich mir vorstellen Urlaub zu machen."

Sie sind erstaunt? Vielleicht haben wir diesen Blick nicht für unsere Heimat Sibbesse, weil sie täglich vor unseren Augen ist. Viele andere sehen unsere Umgebung aber als besonders reizvoll an.

Lassen Sie uns auf unsere schöne Gemeinde aufmerksam machen, uns zeigen, attraktiv machen für andere, uns Tourismusprojekten mit Nachbargemeinden anschließen und neue entwickeln. Eine ganze Region, inkl. die Gemeinde Sibbesse, kann langfristig und nachhaltig davon profitieren. Das ist meine Überzeugung!

Die Entwicklungschancen für unsere Gemeinde Sibbesse, die sich daraus ergeben können, sind bedeutend! Im Zusammenhang Tourismusentwicklung ist unsere wunderschöne Landschaft einer unserer ganz großen Trümpfe! Das sagen uns jedenfalls ständig wiederholend auswärtige Besucher in der Gemeinde Sibbesse.

Der von der Gemeinde Sibbesse mitbegründete Regionsverein Leinebergland kümmert sich hier federführend darum, die Voraussetzungen zur Qualifizierung zu schaffen. Die Gemeindeverwaltung und ich ganz persönlich unterstützen dabei.

Auf seiner Webseite beschreibt der Regionsverein dieses Projekt: https://www.region-leinebergla...ätswanderregion-leinebergland-übersichtskarte.html

(Im dortigen Wanderwegkonzept ist die Gemeinde Sibbesse noch nicht eingearbeitet, da wir erst vor wenigen Monaten Mitglied im Baustein Tourismusförderung sind).

Unsere Wälder und die Landschaft gehört nun bis auf ganz wenige betroffene Flurstücke nicht der Gemeinde Sibbesse. Sie sind meist in Privatbesitz, auch inform von Forstgenossenschaften. Zwar gibt es das gesetzlich geregelte freie Betretungsrecht der Landschaft, dennoch bedarf es im Fall von Ausschilderung oder dem Aufstellen von Bänken usw. der Gestattung von Grundstückseigentümern. Ferner müssen die Haftungsfrage und die Verkehrssicherungspflicht, sowie weitere Umstände geklärt sein. Und außerdem gehörts zum guten Miteinander, dass man vor einer solchen Zertifizierung miteinander spricht. Finde ich!

Dies möchte der federführende Regionsverein durch den gemeinsamen Abschluss von Gestattungsverträgen mit den Grundstückseigentümern klären. Durch diesen werden die Eigentümer in Verkehrssicherungspflichten und Haftungsfragen für den zertifizierten Wegverlauf stark entlastet gegenüber der jetzigen Situation ohne vertragliche Regelung. Und auch andere Berührungspunkte sind durch die Verträge abgestimmt.

Erst eineinhalb Jahre im Amt habe ich Wahrnehmungen, dass in viel früheren Jahren hier von unterschiedlichen Stellen im Umgang miteinander offenbar Fehler gemacht wurden. Dies hat manchmal in keiner Weise etwas mit der Qualifizierung von Wanderwegen zu tun. Aus den Fehlern der Vergangenheit wurde aber offenbar gelernt und in der heutigen Vorgehensweise viel mehr auf die Interessen der Eigentümer zugegangen. Zurecht, finde ich im Übrigen!

Im Ergebnis stoße ich dennoch auf verbreitete Vorbehalte von Grundstückseigentümern, hier Teil einer qualifizierten und zertifizierten Wanderregion zu werden. Wenn wir die Chance zur ganzheitlichen Weiterentwicklung der Gemeinde Sibbesse nutzen wollen, dann sollten wir mit offener Gesprächsbereitschaft aufeinander zugehen.

Das, was nahezu überall in geeigneten Gebieten Deutschlands möglich ist, nämlich einheitlich ausgeschilderte und in unserem Fall qualifizierte Wanderwege zu bestimmen, sollte auch in der Gemeinde Sibbesse möglich sein.

Wenn sich überall in Deutschland geeignet werden kann, dann schaffen wir das auch.

Ich habe Hoffnung!